WeChat ist in China der Star auf dem Social-Media-Parkett. Für Menschen aus anderen Regionen ist die App-Oberfläche des Messengers nicht in jedem Schritt selbsterklärend. Deswegen erklären wir in dieser WeChat-Anleitung die wichtigsten Funktionen der App. Viele weitere Infos zu dem chinesischen Messenger gibt es übrigens in unserem WeChat-Guide.

WeChat gibt es für alle Smartphone-Betriebssysteme kostenlos und in bisher 19 Betriebssprachen. Nutzer laden die App auf ihr Smartphone herunter und legen mit ihrer Handynummer ein Konto an. Die ersten Schritte sind einfach, das Programm führt einen durch die Anmeldung und erklärt jeden Schritt. Will sich ein Nutzer anmelden, bekommt er zunächst einen Bestätigungscode per SMS zum Freischalten geschickt, den er bei WeChat eingeben muss. Danach legt er seinen Benutzernamen fest. Sobald der Nutzer ein Passwort eingegeben hat und eingeloggt ist, kann er die App auf seine Kontakte zugreifen lassen, um nach Bekannten zu suchen, die ebenfalls WeChat nutzen.

Menüpunkt “WeChat”

Das ist der Startbildschirm. Hier sieht der Nutzer alle eingegangenen Nachrichten und lädt andere User zu WeChat ein (Bild unten, roter Kreis). Dazu kann er eine Nachricht als E-Mail,
SMS oder WhatsApp-Message an seine Kontakte verschicken. In Deutschland funktioniert dies zusätzlich via Twitter und Facebook. Außerdem kann WeChat das Adressbuch des Smartphones durchsuchen. Die App zeigt dann jeden Kontakt an, der ebenfalls auf WeChat ist.

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Im eigentlichen Chat gibt es neben dem üblichen Versenden von Textnachrichten weitere Funktionen. Klickt der User unten rechts auf das Plussymbol, öffnet sich ein neues Menü. Hier kann er wählen, ob er im Chat Bilder oder seinen aktuellen Standort versenden möchte. Zudem lassen sich hier Video- und Sprachanruf starten.

 

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Menüpunkt “Kontakte”

Ähnlich wie bei WhatsApp sind hier alle WeChat-Kontakte alphabetisch geordnet. Um einen neuen Kontakt hinzuzufügen, gibt der User im Suchbereich entweder den Nutzernamen oder die dementsprechende Telefonnummer ein. Will er neue Leute kennenlernen, kann er sich zudem User in der Umgebung anzeigen lassen. Am einfachsten ist das Adden per QR-Code, der für jedes Nutzerprofil individuell ist. Man findet den eigenen QR-Code im Unterpunkt „Mich“ (dazu später mehr). Will man einen User seinen Kontakten hinzufügen, muss man diesen Code nur scannen.

Den Scanner findet man im Menüpunkt „Entdecken“ oder wenn man auf das Plus oben rechts (Bild unten, roter Kreis) und anschließend „QR-Code scannen“ drückt. In China ist es nicht unüblich, ein Gespräch damit zu beenden, dass man fragt: „Hast du WeChat, darf ich dich vielleicht kurz scannen?“ Unter „Kontakte“ startet man außerdem Gruppenchats und teilt andere User mithilfe von Tags, zum Beispiel „Arbeit“, „Kunde XY“ oder „Sport“, in Gruppen ein. Die offiziellen Unternehmenskonten, denen man folgt, werden ebenfalls in diesem Bereich zusammengefasst.

 

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Menüpunkt “Entdecken”

WeChat verfügt über einen Social-Bereich, der „Moments“ heißt. Er ist im Menüpunkt „Entdecken“ zu finden. Dort können User Statusmeldungen und Fotos teilen, die allen Kontakten
angezeigt werden. Per Klick (Bild unten, roter Kreis) auf den Unterpunkt „Momente“ – die deutsche Bezeichnung für „Moments“ – kommt man zur Timeline mit den eigenen Bildern und Posts.
Unter diesem Menüpunkt lassen sich erneut in der Nähe eingeloggte Personen entdecken. Auch die Mini-Apps, für die WeChat bekannt ist, finden sich hier.

Deutschsprachige Programme gibt es allerdings bisher kaum. Eine ungewöhnliche, aber durchaus spaßige Funktion ist das „Schütteln“. Der Nutzer schüttelt sein Smartphone, daraufhin sucht das Programm nach Usern, die ihr Handy ebenfalls gerade schütteln. Die beiden Nutzer können zwar Tausende Kilometer voneinander entfernt sein, sich aber dennoch miteinander verbinden.

 

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Menüpunkt “Mich”

Das ist der persönliche Bereich in WeChat. Unter dem Menüpunkt „Mich“ findet der Nutzer seine Profil-Infos und kann sie anpassen. Nur hier lässt sich das Profilfoto ändern, das im Newsfeed-Bereich „Momente“ angezeigt wird. Die App-Einstellungen zu Benachrichtigungen, Anzeige und Kontosicherheit passt der Nutzer ebenfalls in dieser App- Sektion an. Hier löscht er sein Konto auch wieder. Außerdem gibt es die Möglichkeit, beliebte Fotos oder Beiträge unter „Favoriten“ zu speichern und viele verschiedene Sticker und Emojis herunterzuladen. Der personalisierte QR-Code zur Vernetzung mit anderen Usern wird oben rechts (Bild unten, roter Kreis) neben dem User-Namen abgebildet.

 

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Sticker und Bildbearbeitung

WeChat-Nutzer lieben die App wegen der verschiedenen Sticker, mit denen sie Fotos verzieren können. Viele der Sticker- Pakete sind kostenlos, User greifen aber auch in die Geldbörse, um ihre Sticker-Galerie zu erweitern. Fotos, die man im Chat an Freunde sendet oder in seine „Moments“-Galerie lädt, lassen sich mit Text und einem Stiftwerkzeug bearbeiten, ganz ähnlich wie bei Snapchat. Um zum Beispiel einem Freund ein verziertes Foto zu schicken, geht der Nutzer in den dementsprechenden Chat und klickt unten rechts auf das Plussymbol.

Ein neues Menü öffnet sich, in dem der User wählen kann, ob er mit der Kamera ein neues Foto aufnimmt oder ein Bild aus seinem Handyspeicher nimmt. Foto mit Kamera aufnehmen: Den Punkt „Kamera verwenden“ wählen, Foto schießen, zum Verzieren oben rechts auf die drei Striche klicken. Ist man mit dem Ergebnis zufrieden, auf „fertig“ klicken und bestätigen. Foto aus Galerie verwenden: Den Punkt „Album“ wählen; die Handy-Galerie öffnet sich. Auf gewünschtes Foto klicken, sodass es sich öffnet, und auf „Bearbeiten“ klicken. Ist man mit dem Ergebnis zufrieden, auf „fertig“ klicken und bestätigen.

 

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QR-Code an der Kasse

QR-Codes gibt es auch in Deutschland. Dort haben sich die kleinen schwarz-weißen Quadrate aber nie richtig durchsetzen können. In China sind sie sehr beliebt. Durch die quadratischen Kästchen geht vieles schneller, denn sie funktionieren wie kleine Datenspeicher. Will man mit WeChat einen Einkauf bezahlen, gibt es zwei Möglichkeiten: Zum einen kann der Kassierer den zu zahlenden Betrag in die Kasse eintippen und liest dann den QR-Code des Kunden mit einem Barscanner aus.

Dem Kunden wird der Betrag dann auf seinem Handy angezeigt und er bestätigt ihn mit seinem Passwort. In anderen Geschäften scannt der Kunde den QR-Code des Shops, nachdem der Verkäufer den Preis in die Kasse eingegeben hat. Code und Kasse sind verbunden. Damit erspart sich der Kunde das Suchen nach dem Geschäfts- Account. Dieser poppt sofort auf, der Nutzer kann bequem den Kaufpreis eintippen und das Geld überweisen. Nach Kleingeld kramen – in China längst passé.

Über den Autor

Carsten Christian ist studierter Journalist und Kommunikationswissenschaftler, seinen Master-Abschluss hat er an der Uni Hamburg gemacht. Bevor er zur Agentur kam, war der Digital Native mehr als zwei Jahre für die Online- und Print-Ausgabe der Ruhr Nachrichten im Einsatz. Bei OSK arbeitet er als Team Lead Digital Content, auf dem Agentur-Blog schreibt Carsten über den Medienwandel und Trends im Bereich Digital-Kommunikation. Privat verfolgt er Neuigkeiten in der Videospiel- und Gaming-Szene und greift auch selbst zu Maus und Gamepad.

Dieser Artikel wurde vor mehr als einem Jahr veröffentlicht. Sein Inhalt ist möglicherweise nicht mehr aktuell.