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Liebe Leserinnen und Leser,

„Podcasts werden Mainstream“, erklärt Chris Kuist. Er ist Senior Vice President beim Forschungsinstitut IAB, das kürzlich gemeinsam mit PricewaterhouseCoopers US eine Studie zum Audio-Format veröffentlichte. 220 Millionen Dollar Werbeumsatz und ein Wachstum von 85 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – diese Ergebnisse untermauern, wie beliebt Podcasts mittlerweile sind. Der Markt wächst und bietet gute Marketing-Möglichkeiten für Unternehmen, glaubt auch David Silverman von PwC. Im Newsletter zeigen wir diese Woche, welche Chancen Podcasts für die Markenkommunikation bieten.

Viel Spaß beim Lesen!

Weshalb Podcasts so beliebt sind und wie Unternehmen sie einsetzen können

Die Zahlen belegen es: Podcasts werden unter Marketern immer beliebter. Doch was genau macht das Format so attraktiv? Forbes-Autor Jayson DeMers glaubt, dass vor allem die steigende Smartphone-Nutzung den Podcast-Trend antreibt. Außerdem biete das Format viele Vorteile; zum einen sei es ein sehr günstiger, schneller und authentischer Weg, Content zu produzieren. Zum anderen erreiche man eine breitere Zielgruppe. Mit dem Audio-Format ließen sich darüber hinaus Inhalte besonders verständlich und gleichzeitig unterhaltsam aufbereiten. Unbedingt sollten Unternehmen den Podcast auch in andere Kanäle, beispielsweise ihr Blog, integrieren, rät DeMers. Dabei seien eine gewisse Regelmäßigkeit und Konsistenz hinsichtlich des Formats und der Veröffentlichung wichtig.

Deutschland wird zum Podcast-Land

Auch in Deutschland wächst die Podcast-Landschaft: Innerhalb eines Jahres konnte beispielsweise der politische Podcast „Lage der Nation“ hunderttausend Hörer gewinnen. Im Interview mit Meedia-Autor Hendrik Steinkuhl beschreibt Ulf Buermeyer, der zum Team des beliebten Podcasts gehört, wie sich das wöchentliche Format entwickelt hat. Angefangen hat er 2016 gemeinsam mit dem freien Journalisten Philip Banse. Mittlerweile gibt es 61 Folgen und eine fast sechsstellige Hörerzahl mit starkem Zuwachs. Die Sendung moderieren die beiden in „Freestyle“, ein festes Script gebe es nicht. Inzwischen ist die „Lage“ so erfolgreich, dass Banse und Buermeyer sogar über ein Abonnenten-Modell nachdenken.

Podcast und Audio: großes Potenzial für die Unternehmenskommunikation

In der (Unternehmens-)Kommunikation würden Podcasts bisher nur selten eingesetzt – ein Fehler, findet Zielbar-Autor Christian Müller. Seiner Meinung nach könnten Audio-Formate die bessere Alternative zu Videos sein. Podcasts ließen sich offline und „nebenbei“ über das Smartphone konsumieren – beispielsweise während der Zuhörer seinen Alltagsaktivitäten nachgeht. Apps wie Anchor, AudioBoom oder auch Soundcloud würden sich bestens eignen, um dort den Podcast zu teilen. Erfolgsentscheidend sei jedoch der Inhalt. Reportagen über den Arbeitsalltag, Events, Projekte oder FAQs könnten gut als Podcasts aufbereitet werden, erklärt Müller. Podcasts funktionierten an jedem Ort in praktisch jeder Situation, jeder Nutzer habe mit seinem Smartphone ein exzellentes Abspielgerät bei sich und sie hätten ein besonders hohes Qualitätslevel – drei wesentliche Vorteile von Podcasts gegenüber Video.

Er geht noch einen Schritt weiter: Da er enormes Kommunikationspotenzial in Sprachassistenten und Sprachsuchsystemen wie Amazons Alexa Voice Service sieht, geht Müller davon aus, dass audiokompatibler Content an Bedeutung zunimmt. Auch Audio-Livestreaming sei nicht mehr weit entfernt: Facebook habe bereits angekündigt, noch in diesem Jahr Audio-Livestreams zu integrieren.

Die Marke akustisch „aufhübschen“

„Der Podcast-Zug rollt, die Unternehmen springen auf und nutzen den Hype für sich“, schreibt Deutschlandfunk-Redakteur Christoph Möller. Doch nicht alle Marken produzieren selber. Er berichtet von seinem Besuch beim Viertausendhertz Studio in Berlin, das den Audio-Trend erkannt hat. Seit Kurzem produziert das Studio auch Podcasts für Unternehmen – etwa die dreiminütigen „Wissens-Snacks“ für den Streamingdienst Deezer oder für die Heinrich-Böll-Stiftung den englischen Podcast „Tipping Point“. Podcasts können eine Art „subtilere Werbung“ sein, glaubt Möller. Erzählt als spannende Geschichte und nah am Konsumenten.

Must-hears – die Top-33-Podcasts

James Carbary, Gründer der B2B-Podcast-Agentur Sweet Fish Media, hat für die Huffington Post seine 33 Top-Podcasts für B2B Marketing Leader zusammengestellt. An erster Stelle steht für ihn der tägliche Podcast „B2B Growth”. Die 15-minütigen Episoden werden von B2B-Marketern für B2B-Marketer gemacht und enthalten meist ein Interview mit einem Experten oder „Thought Leader“ der Branche.

Das Radio der Moderne

Unternehmen werden im Jahr 2020 eine halbe Milliarde US-Dollar für Podcast-Marketing ausgeben. Davon gehen zumindest die Experten von Marketingprofs.com aus. Ihre Infografik veranschaulicht das Marketingpotenzial von Podcasts. Dafür haben sie das Format und das (amerikanische) Marktumfeld analysiert. Durchschnittlich konsumieren Podcast-User in der Woche über vier Stunden Podcasts, 71 Prozent per Smartphone und über 60 Prozent haben ein Produkt gekauft, das in Podcasts beworben wurde. 45 Prozent der Hörer haben im Anschluss an einen Spot die Website des Unternehmens besucht.

Die Übersicht behalten: Mit OSK Weekly präsentieren wir einmal wöchentlich einen kompakten Überblick zu aktuellen Entwicklungen aus der Welt der Kommunikations- und Digitalbranche – mit spannenden, bemerkenswerten und wie wir finden teilenswerten Nachrichten aus den Bereichen PR, Marketing, Social Media & Co.

Über den Autor

Carsten Christian ist studierter Journalist und Kommunikationswissenschaftler, seinen Master-Abschluss hat er an der Uni Hamburg gemacht. Bevor er zur Agentur kam, war der Digital Native mehr als zwei Jahre für die Online- und Print-Ausgabe der Ruhr Nachrichten im Einsatz. Bei OSK arbeitet er als Team Lead Digital Content, auf dem Agentur-Blog schreibt Carsten über den Medienwandel und Trends im Bereich Digital-Kommunikation. Privat verfolgt er Neuigkeiten in der Videospiel- und Gaming-Szene und greift auch selbst zu Maus und Gamepad.

Dieser Artikel wurde vor mehr als einem Jahr veröffentlicht. Sein Inhalt ist möglicherweise nicht mehr aktuell.