osk_weekly_KW26_ Fake Influencer overview

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Liebe Leserinnen und Leser,

auch wenn es wie eine Fake News klingt, es entspricht den Tatsachen: Falsche Follower gibt es nun sogar am Automaten. Der Journalist Vasily Sonkin hat ein derartiges Gerät in einem russischen Einkaufszentrum entdeckt. Für 100 Fake Likes muss man weniger als einen Dollar investieren und wer 1,77 Dollar einwirft, bekommt 100 falsche Follower. Mit diesen gefälschten Follower- und Interaktionszahlen wollen sich Fake Influencer für Unternehmen attraktiver machen. Was das für Marken und „echte“ Influencer bedeutet, schauen wir uns diese Woche im Newsletter an.

Viel Spaß beim Lesen!

Der Aufstieg der Fake Influencer

Schon seit einer Weile erlebe Instagram einen Aufstieg der „Fake Influencer“, lautet der Vorwurf der Reise-Bloggerin Nicki Sunderland an ihre Kollegen. In ihrem Blog-Beitrag veröffentlichte sie kürzlich eine Liste von User-Namen, die sie des Follower-Kaufs bezichtigt. Es werde immer gängiger, für Follower zu bezahlen, um sich für Marken attraktiver zu machen. Neben der Reichweite würden auch Likes und Kommentare gekauft, um den Anschein zu erwecken, der Content sei beliebt. In ihren Instagram Stories erklärt Sunderland regelmäßig, wie man gefakte Influencer erkennt. Ein eindeutiges Merkmal sei etwa das überproportionale Wachstum eines Accounts – das heißt beispielsweise eine plötzliche Zunahme von über 10.000 Followern in wenigen Tagen. Auch Follow-Bot-Anbieter wie Instagress, die automatisiert Accounts folgen – und nach einiger Zeit wieder „entfolgen“ –, seien unter Fake Influencern ein beliebtes Tool.

Instagram kämpft um seine Attraktivität als Marketing-Plattform

An Follower-Zahlen glaubt auch New-York-Times-Autorin Sapna Maheshwari nicht länger. Sie seien kein Indikator mehr für Qualität. Bots, die sich direkt über das Profil eines existierenden Users einloggen, imitieren dessen Verhalten – allerdings mit wesentlich höherer Aktivität. Der Nutzer des Accounts @canon_bw beispielsweise hat innerhalb eines Monats mehr als 27.000 Fotos gelikt und über 7.000 Kommentare hinterlassen, eine Quote, die wohl die wenigsten Menschen ohne digitale Hilfestellung erfüllen können. Inzwischen wehre sich Instagram gegen Bots. Die Fotoplattform kündigte Löschaktionen von Fake Accounts an, um das Netzwerk zukünftig für Unternehmen attraktiv zu halten.

Deutschland sucht den Superinfluencer

Nicht Polizist, nicht Lokomotivführer – der Traumjob heißt heute Influencer. Und das sei das große Problem, meint W&V-Autor André Krüger. Um sich für Marken attraktiv zu machen, fakten immer mehr User mittels Bots und Co ihre Zahlen. Dabei gehe die Grundidee des Influencer-Marketings zugrunde: Marken und Influencer zusammenbringen, deren Werte und Vorstellungen zueinander passen. Oftmals stehe nicht mehr die Frage „Wofür stehst du?“ im Vordergrund, sondern nur „Wie viele Follower hast du?“. Fake Influencer locke die Aussicht auf kostenlose Urlaube und hohe Honorare, meint Krüger. Die Einstellung zum Produkt, das man vermarktet, rücke hingegen in den Hintergrund. Diese „Zahlengerüste“ seien für Unternehmen vollkommen wertlos und würden das Ziel des Influencer Marketings verpassen.

Neue Regeln für Instagram-Influencer schaffen mehr Transparenz

Welche Kriterien sollten Marketer bei der Wahl des passenden Werbekanals beachten? Der „Spickzettel“ von Digiday stellt die beiden Stories-Formate von Snapchat und Instagram gegenüber. Snapchat hat drei spezielle Werbeformate zu bieten: „Snap Ads“ sind maximal zehn Sekunden lange Videos, die zwischen den Stories einzelner Nutzer sowie im Discover-Bereich erscheinen. Mit dem „Snapchat Geofilter“ können Marken ihren eigenen Filter designen und Nutzern zur Verfügung stellen. Die „Snapchat Sponsored Lenses“ ermöglichen Unternehmen, einen der animierten Gesichtsfilter zu kreieren, für die Snapchat bekannt ist. Instagram kontert mit seinen „Photo Ads“ und „Carousel Ads“, die mit einem „Shop Now“-Link versehen werden können und den User zum entsprechenden Onlineshop weiterleiten. Diese Ads erscheinen als Bild oder Video zwischen den Stories der Freunde.

Die Übersicht behalten: Mit OSK Weekly präsentieren wir einmal wöchentlich einen kompakten Überblick zu aktuellen Entwicklungen aus der Welt der Kommunikations- und Digitalbranche – mit spannenden, bemerkenswerten und wie wir finden teilenswerten Nachrichten aus den Bereichen PR, Marketing, Social Media & Co.

Über den Autor

Carsten Christian ist studierter Journalist und Kommunikationswissenschaftler, seinen Master-Abschluss hat er an der Uni Hamburg gemacht. Bevor er zur Agentur kam, war der Digital Native mehr als zwei Jahre für die Online- und Print-Ausgabe der Ruhr Nachrichten im Einsatz. Bei OSK arbeitet er als Team Lead Digital Content, auf dem Agentur-Blog schreibt Carsten über den Medienwandel und Trends im Bereich Digital-Kommunikation. Privat verfolgt er Neuigkeiten in der Videospiel- und Gaming-Szene und greift auch selbst zu Maus und Gamepad.

Dieser Artikel wurde vor mehr als einem Jahr veröffentlicht. Sein Inhalt ist möglicherweise nicht mehr aktuell.