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Liebe Leserinnen und Leser,

Bewerber haben inzwischen höhere Anforderungen an Arbeitgeber – und wollen auch die Werte und Kultur eines Unternehmens kennenlernen. Das Karriereportal Monster führt daher mit den „Social Brand Campaigns“ ein neues Kampagnenformat ein. Damit will Monster über Kanäle wie Instagram und Facebook junge Talente erreichen. Marc Irmisch-Petit, Vice President General Manager CE bei Monster, meint: „Arbeitgeber müssen heute auch Vermarkter ihres Unternehmens beziehungsweise ihrer Arbeitgebermarke sein (…).“ Dies bedeute, dass Unternehmen ihre Employer Brand auch jenseits der eigentlichen Bewerbung offener Stellen fördern müssen. Wie genau das funktionieren kann und worauf es ankommt, zeigen wir diese Woche im Newsletter anhand einiger Beispiele.

Viel Spaß beim Lesen!

Neue Wege gehen: Eignen sich YouTuber als Berufsberater?

Unternehmen und Bewerber reden häufig aneinander vorbei. Das ist eine der Hauptursachen, weswegen 2016 wieder über 43.000 Ausbildungsplätze unbesetzt geblieben sind, glaubt Peter-Georg Lutsch vom Portal meinestadt.de. Blogger, Instagrammer und YouTube-Stars seien die neuen Vorbilder, die teilweise mehrere Millionen Jugendliche erreichen. Unternehmen können die „Strahlkraft“ und Reichweite dieser neuen Meinungsbildner für sich nutzen, um Bewerber auf sich aufmerksam zu machen und Botschaften authentisch zu transportieren. Lutsch testet das derzeit mit der meinestadt.de-App TalentHero. Die App soll Bewerber mit Unternehmen zusammenführen und bietet unter anderem die Möglichkeit, sich per Smartphone zu bewerben. Dafür habe man auch bekannte Influencer an Bord geholt, erklärt Lutsch. Es sei aber sehr wichtig, dass die Kooperationspartner zum Unternehmen passen. Die Zahlen beweisen, dass die Kampagne greift: Über 2,7 Millionen Jugendliche konnten erreicht werden, die Videos wurden mehr als 200.000-mal geteilt, es gab bereits 175.000 Downloads.

Bundeswehr wirbt mit Snapchat und Web-Serie um Rekruten

Die Bundeswehr will zu einem der attraktivsten Arbeitgeber Deutschlands werden. Um das zu erreichen, hat das Verteidigungsministerium Ende 2016 mit einer groß angelegten Kampagne eine „Attraktivitätsoffensive“ gestartet. Dazu zählt unter anderem die Web-Serie „Die Rekruten“, aber auch ein eigener Snapchat-Kanal. W&V hat im Interview mit Dirk Feldhaus, Beauftragter Kommunikation der Arbeitgebermarke Bundeswehr, nachgefragt, was sie mit der Kampagne erreichen wollen. Vom Erfolg der Serie sei auch er überrascht worden. „Wir haben das ganze Projekt crossmedial in den sozialen Medien aufgezogen, hier kommunizieren wir auf Augenhöhe mit unserer Zielgruppe und setzen auch sehr viele Ressourcen in ein intensives Community Management“, erklärt Feldhaus. Der Haupt-Traffic sei auf YouTube: Durchschnittlich kam der Kanal der Bundeswehr auf knapp eine Million Views täglich. Auswirkungen auf die Bewerberzahlen seien aber noch nicht zu spüren, jedoch habe sich der Zugriff auf die Karriere-Website um 40 Prozent erhöht.

Smarte Software verbessert die Personalakquise auf Messen

Der Markt für Online-Recruiting-Software-Lösungen wächst schnell, erklärt Reinhart Bünger, Redakteur des Tagesspiegels. Denn oftmals sei der Auftritt auf Recruitingmessen und -börsen für Unternehmen recht frustrierend und führe zu keinerlei Bewerbungen. Ein Ergebnis, das erfahrene Personaler nicht überrasche. Oft besuchten Menschen ohne konkretes Bewerbungsinteresse die Messen, da sie sich einfach nur informieren wollen, glaubt Steffen Braun, Geschäftsführer der TFI GmbH in Wuppertal. Mit „Talention“ hat er eine Software zur Optimierung von Employer Branding und Personalmarketing entwickelt. Basierend auf erhobenen Daten soll der Kennenlernprozess mit dem Kandidaten – die sogenannte Candidate Journey – in jeder einzelnen Phase optimiert werden. Er rät Unternehmen, mit potenziellen Kandidaten etwa ein Jahr im Kontakt zu bleiben, um sich besser kennenzulernen und einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Matthias Stollberg, Marketing-Verantwortlicher beim Klebstoffhersteller DELO, bestätigt die Einschätzung von Steffen Braun. Kürzlich habe er eine Mitarbeiterin eingestellt, die vor fünf Jahren auf einer Technikermesse am Stand war: „Spät, aber ein Erfolg.“

Agentursurfer gesucht – OSK ist Teil der Employer-Branding-Kampagne “Tabularasa”

Für Nachwuchskräfte sind Kommunikationsagenturen oft ein unbeschriebenes Blatt, zu dem sie keine konkreten Vorstellungen haben. Die von der GPRA initiierte Employer-Branding-Kampagne „Tabularasa“, an der OSK teilnimmt, möchte dieses weiße Blatt füllen und das Interesse des Nachwuchses wecken. Denn Agenturarbeit ist abwechslungsreich, herausfordernd, kreativ und überraschend – sei es für ein Corporate Design, eine Facebook-Kampagne oder einen guten Text. Über 600 Agenturen der Kommunikationsverbände BVDW, CMF, FAMAB, GWA, GPRA und OMG sind dabei. Die Webseiten der teilnehmenden Agenturen, ausgewählte Tweets und Social-Media-Posts zeigten zum Kampagnen-Kick-off am vergangenen Mittwoch lediglich eine weiße Fläche, darauf der Claim: „Mach was draus – komm in die Agentur“. Das weiße Blatt soll bei interessierten Studenten einen kreativen Prozess auslösen und könnte damit zum Freiticket für ein bisher absolut einmaliges Praktikumserlebnis werden: ein zwölfwöchiges Agentursurfing in den Semesterferien in sechs verschiedenen Agenturen aus unterschiedlichsten Disziplinen. Mehr Abwechslung, Erfahrung und Netzwerken geht kaum. Bis zum 5. Juni können Talente ihre inspirierenden Beiträge einsenden und dann hoffentlich im Sommer 2017 durchstarten. OSK drückt die Daumen!

Warum Mitarbeiter-Persönlichkeiten wichtig für die eigene Marke sind

Bei KUKA Robotics sind die Mitarbeiter die Stars – und werden durch ihre liebenswerten Marotten zu ausdrucksstarken Testimonials des Arbeitgebers. In seiner aktuellen Employer-Branding-Kampagne unter dem Motto „Born for Industry 4.0“ setzt das Hightech-Unternehmen auf intelligentes Storytelling – und die persönlichen Talente echter KUKA-Mitarbeiter. Herausgekommen sind Spots mit viel Witz und Selbstironie, findet W&V-Autorin Annette Mattgey, bei denen der Mensch als wichtigste Ressource im Fokus steht. Während sich das Personal von KUKA im Tagesgeschäft mit Innovationen rund um die Automatisierung beschäftigt, schlüpfen die Mitarbeiter für die Kampagne in die Rolle der Hauptdarsteller und leidenschaftlichen Treiber der Industrie 4.0. So will sich KUKA als attraktiver Arbeitgeber darstellen, der gerade in Zeiten der Digitalisierung gute Zukunftsperspektiven zu bieten hat.

Die Übersicht behalten: Mit OSK Weekly präsentieren wir einmal wöchentlich einen kompakten Überblick zu aktuellen Entwicklungen aus der Welt der Kommunikations- und Digitalbranche – mit spannenden, bemerkenswerten und wie wir finden teilenswerten Nachrichten aus den Bereichen PR, Marketing, Social Media & Co.

Über den Autor

Carsten Christian ist studierter Journalist und Kommunikationswissenschaftler, seinen Master-Abschluss hat er an der Uni Hamburg gemacht. Bevor er zur Agentur kam, war der Digital Native mehr als zwei Jahre für die Online- und Print-Ausgabe der Ruhr Nachrichten im Einsatz. Bei OSK arbeitet er als Team Lead Digital Content, auf dem Agentur-Blog schreibt Carsten über den Medienwandel und Trends im Bereich Digital-Kommunikation. Privat verfolgt er Neuigkeiten in der Videospiel- und Gaming-Szene und greift auch selbst zu Maus und Gamepad.

Dieser Artikel wurde vor mehr als einem Jahr veröffentlicht. Sein Inhalt ist möglicherweise nicht mehr aktuell.