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Liebe Leserinnen und Leser,

Instagram ist derzeit die beliebteste Plattform von Jugendlichen und jungen Erwachsenen – das ist das zentrale Ergebnis der „40 Essential Social Media Marketing Statistics“ 2017. Dies macht sich auch beim Umsatz durch mobile Werbung bemerkbar. Bereits 2015 soll die Plattform gut 600 Millionen Dollar mit Mobile-Werbung verdient haben. Wir haben uns die Entwicklung der Foto-App diese Woche genauer angeschaut.

Viel Spaß beim Lesen!

“Back to the roots” mit Stories, Live-Videos und mehr Authentizität

Instagram wächst, und damit jedoch auch der Druck, das perfekte Foto zu posten, schreibt Recode-Autor Kurt Wagner. Die Konsequenz: User posteten weniger, einige Nutzer verlor die Plattform gänzlich an den neuen Konkurrenten Snapchat. Instagram-CEO Kevin Systrom erkannte das Problem und sucht die Lösung in der Vergangenheit. Er möchte die App zu ihren Ursprüngen zurückführen. „Die Verbindung zwischen Familie und Freunden macht Instagram aus“, meint Systrom. Das führte 2016 zu einer deutlichen Produkt-Anpassung, bestehend aus vier Schlüssel-Funktionen, die der Plattform ihre Authentizität zurückgeben sollen. Dazu zählte beispielsweise die Einführung des Kurzzeit-Formats Stories, eines neuen Algorithmus, Live-Videos sowie eines Messenger-Features.

5 OSK-Tipps für die richtige Instagram-Strategie

Auf unserem eigenen OSK-Instagram-Kanal teilen wir mit unseren Followern Bilder von Reisen, Projekten und dem Agenturalltag. Damit der Kanal erfolgreich ist, braucht es eine gute Idee und Strategie. Daher teilen wir heute fünf Tipps, die sich für uns bewährt haben:

  1. Testen, testen, testen: Zwar sollten die Grundvoraussetzungen wie etwa eine hohe Bildqualität von Anfang an stimmen, doch um herauszufinden, welche Motive am besten funktionieren, hilft nur das Trial-and-Error-Prinzip.
  2. Der Kollege als Content-Creator: Sinnvoll ist es, sich schon vor dem Start des Accounts zu überlegen, woher die Bilder kommen sollen. Wenn der eigene Arbeitsbereich nicht genug passendes Bildmaterial hergibt, hilft es, die Kollegen einzuspannen. Sind sie viel auf Reisen? Arbeiten sie an spannenden Projekten, die man zeigen kann? Viele Kollegen freuen sich, wenn man sie aktiv und offen in neue Projekte einbezieht.
  3. Takeover: Bei einem Takeover übernimmt jemand für eine bestimmte Zeit den Instagram-Account, zum Beispiel ein Mitarbeiter aus einem anderen Büro oder einer anderen Abteilung. Das bringt einen neuen Blickwinkel und damit Abwechslung in den Kanal. Vorher stimmt man sich ab, in welche Richtung die Übernahme gehen soll. Dann kann es losgehen. Haben wir auch schon gemacht.
  4. Auf Kommentare reagieren: Wenn ein User ein Bild lobt oder konstruktive Kritik übt, empfehlen wir, darauf zu reagieren. Das zeigt, dass man die Anmerkungen der Community ernst nimmt und an einem Austausch interessiert ist.
  5. Hashtags: Hashtags helfen, ein Bild sichtbarer zu machen. Sie sollten aber auch zum gezeigten Motiv passen. Wer ohne ersichtlichen Grund #StarWars unter ein Bild von einer Blumenwiese schreibt, nur weil es ein beliebter Hashtag ist, riskiert den Unmut der Community.

Instagram positioniert sich mit Live-Videos und Ads in Stories als Marketing-Tool

Instagram baut sein Funktionsportfolio aus und eröffnet Marken und Unternehmen neue Möglichkeiten. Ab sofort können deutsche Nutzer Live-Videos in ihre Stories einbinden. Anders als bei Facebook Live sind die Instagram-Live-Videos nur genau in dem Moment sichtbar, in dem sie tatsächlich gestreamt werden. Gleichzeitig erlaubt die Foto-Plattform ab sofort die Integration von Werbung in die Stories. Das Kurzzeit-Format nutzen inzwischen rund 150 Millionen Menschen täglich. Ein Drittel der erfolgreichsten Stories stammt schon jetzt von Marken. „Unternehmen setzen in ihrer Kommunikation auf Werbung per Stories als immersives Format, um das Engagement in ihrer Zielgruppe zu erhöhen“, erklärt Nadine Neubauer, Brand Development Lead Instagram.

Verschwimmende Grenzen zwischen Empfehlung und Schleichwerbung

Den Unterschied zwischen einem authentischen und einem werblichen Instagram-Post erkennen immer weniger Nutzer. Denn einige Influencer posten werblichen Content, ohne diesen als solchen zu kennzeichnen, meint DW-Autor Waslat Hasrat-Nazimi. Dadurch verschwimme die Grenze zwischen Empfehlung und Schleichwerbung. „Influencer prostituieren sich und bekommen Geld für Meinung und Reichweite. Das öffnet der Schleichwerbung Tür und Tor“, glaubt auch Jochen Mai, Social-Media-Marketing-Experte und Gründer des Blogs Karrierebibel. Viele User könnten nicht mehr unterscheiden, was echt ist oder schon Werbung. Durch die visuellen Gestaltungsmöglichkeiten, die Schnelligkeit und die Einfachheit der Content-Erstellung sei das Bildernetzwerk der ideale Kanal, um positive Markenbotschaften zu transportieren. Daher werden Unternehmen zukünftig noch mehr Geld in Instagram-Influencer investieren, ist sich Mai sicher.

Wieso sich Instagram gegen Snapchat durchsetzen wird

Was ist attraktiver für Marketer – Instagram oder Snapchat? Für Online-Marketing-Autorin Tina Bauer ist die Antwort eindeutig. Instagram verzeichnet seit Jahren ein überproportionales Wachstum. Zwar biete Snapchat auch eine neue, spannende Art der Kommunikation, Instagram erzeuge jedoch aufgrund der fast wöchentlichen Updates den größeren „medialen Buzz“, glaubt Bauer. So habe sich die Plattform als Marketing-Tool etablieren können. Instagram bietet für jede Generation etwas; die jüngeren User werden mit der Funktion Stories bedient, die älteren mit hochwertigem, zunehmend professionell erstelltem Content. Die Implementierung beliebter Features anderer Plattformen habe dazu beigetragen, dass die App für 600 Millionen User zu einem unverzichtbaren Begleiter und einer effektiven Marketingmaschine für Brands avanciert ist, sagt Bauer.

Instagram macht 70 Prozent von GQs Social-Media-Umsätzen aus

Mit gebrandeten Posts und Links in Stories auf Instagram verdient das Männermagazin GQ mehr Geld als auf anderen Social-Media-Kanälen. 2016 machte Instagram knapp sieben Prozent des gesamten digitalen und 70 Prozent des Social-Media-Umsatzes aus. Vor rund zwei Jahren beschloss Mike Hofman, Executive Digital Director bei GQ, auf Instagram „all-in“ zu gehen. Inzwischen zählt das Magazin 3,3 Millionen Follower. GQ arbeitet mit Marken wie Coach und Nespresso zusammen, die für die Platzierung von gesponserten Posts im GQ-Account zahlen. Das Männermagazin zählt außerdem zu einem der ersten Medien, die die neue Stories-Funktion testeten und Links zu Werbezwecken integrierten. Dank der Links kommen laut dem Medienunternehmen doppelt so viele Besucher von Instagram zur GQ-Website. Das neue Feature lohnt sich demnach für die Medienmarke.

139 faszinierende Fakten über Instagram

49 Prozent der Marken weltweit sind auf Instagram, Ende 2017 sollen es bereits 71 Prozent sein. Diese und weitere spannende Zahlen rund um die Foto-App hat kürzlich Website builder.org in einer Infografik zusammengefasst. Die Grafik zeigt zudem anschaulich, wie sich das Netzwerk in den vergangenen Jahren weiterentwickelt hat.

Die Übersicht behalten: Mit OSK Weekly präsentieren wir einmal wöchentlich einen kompakten Überblick zu aktuellen Entwicklungen aus der Welt der Kommunikations- und Digitalbranche – mit spannenden, bemerkenswerten und wie wir finden teilenswerten Nachrichten aus den Bereichen PR, Marketing, Social Media & Co.

Über den Autor

Carsten Christian ist studierter Journalist und Kommunikationswissenschaftler, seinen Master-Abschluss hat er an der Uni Hamburg gemacht. Bevor er zur Agentur kam, war der Digital Native mehr als zwei Jahre für die Online- und Print-Ausgabe der Ruhr Nachrichten im Einsatz. Bei OSK arbeitet er als Team Lead Digital Content, auf dem Agentur-Blog schreibt Carsten über den Medienwandel und Trends im Bereich Digital-Kommunikation. Privat verfolgt er Neuigkeiten in der Videospiel- und Gaming-Szene und greift auch selbst zu Maus und Gamepad.

Dieser Artikel wurde vor mehr als einem Jahr veröffentlicht. Sein Inhalt ist möglicherweise nicht mehr aktuell.