Liebe Leserinnen und Leser,

Sie haben die erste große Social-Media-Nachricht des Jahres sicher gehört: Twitter plant, sein 140-Zeichen-Limit aufzuheben. Zukünftig sollen Tweets mit bis zu 10.000 Zeichen möglich sein. Nun diskutiert das Netz darüber, ob dieser Schritt richtig wäre. Kritiker befürchten, der Mikroblogging-Dienst würde seinen Charakter verlieren. Befürworter freuen sich über die Abschaffung der künstlichen Grenze.

Tech-Autor Will Oremus sieht hinter der möglichen Zeichenausweitung jedoch eine tiefere Strategie, wie er auf Slate schreibt. Seiner Meinung plant Twitter, zu einem „Walled Garden“ zu werden. Anstatt User per Link auf andere Webseiten weiterzuleiten, könnten Artikel nun in voller Länge auf dem sozialen Netzwerk gepostet werden. Das Ergebnis: Manche Texte könnten irgendwann nur noch auf Twitter zu finden sein, Leser würden länger auf der Plattform verweilen. Auch Journalisten müssten dann prüfen, ob sich eine Veröffentlichung ihrer Texte auf Twitter rentiert.

Mit weiteren Anforderungen an Medienhäuser sowie dem Digital-Journalismus 2016 beschäftigen sich auch unsere Newsletter-Themen.

NATIONAL

Digital-Journalismus 2016 – Alpha-Apps, Instant Articles & Co

In seinem Artikel für HORIZONT widmet sich Volker Schütz der Frage, wie Digital-Journalismus im Jahr 2016 aussieht. An erster Stelle steht für ihn dabei „der Siegeszug der Alpha-Apps“ von Apple, Google, Facebook und Amazon, die versuchten, den User mit integrierten Inhalten so lange wie möglich in ihrem App-Ökosystem zu halten. „Ob nur die Internet-Oligopolisten oder auch die Medien davon profitieren, wird sich weisen“, schlussfolgert Schütz. Dennoch ist er sich sicher: „Digital hilft, mehr und mehr, guten Journalismus zu finanzieren.“

„Produktmanagement ist der neue Journalismus“

Digitaler Journalismus muss sich auf sich ständig verändernden Kanälen immer wieder neu beweisen. Dass diese Kanäle – Apps, Projektseiten und interaktive Benutzeroberflächen – reibungslos funktionieren, ist keine Selbstverständlichkeit. Längst seien im Journalismus neue Rollen für Gestalter entstanden, erklärt Cindy Royal in ihrem Artikel für Netzpiloten. Trotz des großen Beitrags, den diese Gestalter leisteten, würden sie bisher weniger als Journalisten denn als technischer Support angesehen und „größtenteils von der Fachwelt und der Forschung ignoriert“. Royal glaubt, dass in 2016 „Medienunternehmen und Journalistenschulen anfangen, Produktmanagement zu verstehen, zu definieren und es als maßgeblichen Karriereweg zu akzeptieren“. Sie fordert, dass Themen zum Management von Medienprodukten und Medienbindung Teil der journalistischen Ausbildung werden.

Wir können aus Agentur-Sicht bestätigen, dass der Umgang mit immer neuen Plattformen und technischen Neuerungen eine grundlegende Voraussetzung ist, um als Publisher und Unternehmen relevant zu bleiben.

Ausführliche Snapchat-Anleitung samt Experten-Tipps

Die Messaging-App Snapchat ist 2015 durchgestartet. Erste Unternehmen setzen bereits auf Snapchat, um neue Zielgruppen zu erreichen. Doch nicht jeder meistert die App von Anfang an. Nicht jede Funktion ist selbsterklärend, manche Features sind ziemlich versteckt. Business Insider hat daher eine detaillierte Anleitung geschrieben, die einen durch die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten leitet. Auch wir haben uns bereits mit dem Messenger beschäftigt und beschrieben, wie und wann Teenager Snapchat nutzen.

Marken, die Kunden via Snapchat ansprechen wollen, sollten den Dienst so gut wie möglich kennen, bevor sie ihr Unternehmens-Profil online stellen. Die App hat ihre Eigenheiten und speziellen Anforderungen, das muss einem bewusst sein. Um den Überblick nicht zu verlieren, bieten beide Artikel zusammen eine gute Orientierung.

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Die Übersicht behalten: Mit OSK Weekly präsentieren wir einmal wöchentlich einen kompakten Überblick zu aktuellen Entwicklungen aus der Welt der Kommunikations- und Digitalbranche – mit spannenden, bemerkenswerten und wie wir finden teilenswerten Nachrichten aus den Bereichen PR, Marketing, Social Media & Co.

INTERNATIONAL

Glut of Content Requires Publishers to Rethink Their Media Strategies

The amount of content that has been produced by online media outlets (as well as user-generated content from platforms like Facebook or YouTube) has steadily increasing year by year. Kevin Anderson of the Media Briefing, a website that focuses on media trend monitoring, thinks that we’ve reached the point of unsustainability and that ad revenue has long since ceased to match the amount of material being generated. According to Anderson, more turbulence in this field is still to come and media companies need to employ certain strategies to weather the storm.

Just How Random Are Posts Appearing On Your Facebook News Feed? Not Very, It Seems…

By now it’s probably no secret that the content appearing on your Facebook news feed is being controlled in some way by the social media giant’s complex algorithms. But just how much control is a matter of debate because that formula is something that Facebook will not divulge. The online magazine Slate sent reporter Will Oremus to Facebook’s headquarters to do some digging and what he discovered is even more complicated and surprising that you may have thought. An in-depth look at the science behind the news feed and like button.

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Über den Autor

Carsten Christian ist studierter Journalist und Kommunikationswissenschaftler, seinen Master-Abschluss hat er an der Uni Hamburg gemacht. Bevor er zur Agentur kam, war der Digital Native mehr als zwei Jahre für die Online- und Print-Ausgabe der Ruhr Nachrichten im Einsatz. Bei OSK arbeitet er als Team Lead Digital Content, auf dem Agentur-Blog schreibt Carsten über den Medienwandel und Trends im Bereich Digital-Kommunikation. Privat verfolgt er Neuigkeiten in der Videospiel- und Gaming-Szene und greift auch selbst zu Maus und Gamepad.

Dieser Artikel wurde vor mehr als einem Jahr veröffentlicht. Sein Inhalt ist möglicherweise nicht mehr aktuell.