Titelbild - gute Social-Media-Posts

Soziale Netzwerke sind die Anlaufstelle für News, Blogbeiträge und Artikel. Das ist so chancenreich wie problematisch. Denn effektive Postings verlangen Zeit und Aufmerksamkeit. Wir geben fünf Tipps, wie gute Social-Media-Posts mit überschaubarem Zeitaufwand gelingen.

1. Passende Ansprache finden

In sozialen Netzwerken ist der Umgangston grundsätzlich locker. Diese Tatsache ist jedoch kein Freischein, um flapsig mit den eigenen Lesern zu reden. Clickbaiting-Überschriften sind ebenso tabu wie allzu lässige Formulierungen oder aufdringliche Forderungen (Like meine Seite!). Leser möchten ernst genommen werden und sich nicht wie eine Clickcow fühlen.

Einheitlich - gute Social-Media-Posts

 

Zudem sollte die Ansprache konsequent und einheitlich bleiben. Wenn auf Twitter gesiezt, bei Facebook aber geduzt wird, sorgt dies für Verwirrung. Die Ansprache muss zur Zielgruppe passen. Welchen Hashtags folgen meine Kunden auf Twitter? Mit welchen Geräten und zu welchen Zeiten sind sie in Social Media unterwegs? Die Beantwortung dieser Fragen schafft ebenfalls Klarheit für die Entscheidung: Du oder Sie?

2. Flüchtigkeitsfehler vermeiden

Früher oder später passiert es jedem Social-Media-Manager: Der Post ist fertig und geht live. Nur, um kurz nach dem Klick auf „Teilen“ oder „Twittern“ festzustellen, dass sich Wortdopplungen eingeschlichen haben. Oder das Foto nicht hochgeladen wurde, die URL Buchstabendreher hat usw.

Social-Media-Posts bieten zahlreiche Quellen für Flüchtigkeitsfehler. Click To Tweet

Social-Media-Posts bieten zahlreiche Quellen für Flüchtigkeitsfehler. Und die Netzwerke fordern ihre Nutzer dazu auf, einen spontanen Post zu veröffentlichen. Wer sich beruflich im Social Web bewegt, darf sich aber nicht von diesen Aufforderungen verrückt machen lassen. Ohnehin sollte jeder Post redaktionell geprüft werden. Passt die Botschaft in die eigene Content-Strategie? Ist jetzt der richtige Zeitpunkt? Schnell kann ein witzig gemeinter Teaser im Kontext des aktuellen Tagesgeschehens deplatziert oder, noch schlimmer, zynisch wirken. Blindes oder hektisches Teilen von Inhalten ist daher ein No-Go. Andernfalls ist der Imageschaden groß, der durch solche Flüchtigkeitsfehler entsteht.

3. Dialog statt Monolog

Viele Unternehmen und Einzelkämpfer fürchten Diskussionen oder gar Shitstorms in sozialen Netzwerken. Ohne Frage besteht immer ein Risiko, bei einem Social-Media-Post Kritiker auf den Plan zu rufen. Umso wichtiger ist es, diesen Kritikern von vornherein wenig Nahrung zu bieten. Ganz im Sinne von: Don’t feed the troll! Auch wenn diese Strategie nicht immer funktioniert. So oder so ist es wichtig, hinter den eigenen Veröffentlichungen zu stehen und diese, falls nötig, mit guten Argumenten zu verteidigen.

Das gilt besonders dann, wenn der Troll durch Falschbehauptungen oder beleidigende Aussagen andere User auf sich aufmerksam machen will. Wer souverän und mit überzeugenden Argumenten auf Trolle, aber auch auf konstruktive Kritik reagiert, hat bei der Community schnell einen Stein im Brett. Humor ist hierbei die Königsdisziplin und sollte nur mit genügend Erfahrung eingesetzt werden.

4. Weg von der Selbstinszenierung, hin zu wertvollen Inhalten

Endlose Selfies oder nichtssagende Schnappschüsse aus dem Alltag wirken ichbezogen und langweilig. Stattdessen punkten witzige, spannende und/oder informative Posts. Auf Facebook, Instagram und Co werden die User mit Belanglosigkeiten überschüttet. Dabei lassen sich Social Media wesentlich cleverer nutzen, indem der Fokus von der eigenen Person hin zu den anderen Usern schwenkt. Was interessiert meine Fans? Welche Informationen könnten ihnen weiterhelfen, den Tag verschönern, sie auf neue Gedanken bringen?

ContentistKing - gute Social-Media-Posts

Dabei ist es nicht immer erforderlich, lediglich eigenen Content zu produzieren. So lassen sich fremde Inhalte im Rahmen einer Content-Curation-Strategie auch auf dem eigenen Kanal weiterempfehlen. Hierbei sollten unbedingt typische Fehler vermieden werden. Eigene Beiträge dürfen selbstverständlich auch geteilt werden. Einige Social-Media-Experten raten zu einem Verhältnis, welches das Kuratieren fremder Inhalte in den Vordergrund stellt.

Dies kann jedoch zu weiteren Problemen wie zum Beispiel der Verwässerung der eigenen Marke führen. Letztendlich muss der Social-Media-Manager entscheiden, wie viel fremden und wie viel eigenen Content er moderiert.

5. Anders sein

Wir alle kennen die Grundstruktur eines Teasers im Social Web: Ein paar allgemeine Fragen stellen, dazu noch ein nettes Bild und ab geht die Post beziehungsweise der Post. Es gibt nichts Langweiligeres als diese Vorhersehbarkeit. Als würden wir die Zeitung von gestern lesen. Schluss mit trockenen Texten, die wie ein Auszug aus einer Pressemitteilung klingen.

Mit ein paar Klicks können Unternehmen auf ihren Facebook-Fanpages Angebote, ähnlich einem Beitrag, für die User erstellen. Wer hier eine konkrete Beschreibung und attraktive Bilder und/oder Videos verwendet, leuchtet auf. Wir bewegen uns damit im Bereich des Social-Media-Marketings, das gern ein paar Euro kosten darf. Auch wenn einige Marketer behaupten, dass Social-Media-Posts kein Investment erfordern.

Auffallen wie ein Pfau! Click To Tweet

Im Jahr 2017 gilt eben weiterhin: Auffallen wie ein Pfau! Und zwar mit originellen Inhalten wie zum Bespiel bewegenden Zitaten, die nicht schon Tausende Male geteilt wurden. Thementage online veranstalten und die Postings darauf abstimmen. Den Usern wertvolle Must-reads an die Hand geben usw.

auffallen-01 - gute Social-Media-Posts

Social-Media-Posts dürfen, ja sie müssen überraschend, verspielt, informativ, unterhaltsam, lustig oder herausfordernd sein. Es geht darum, Neugier zu wecken, Aufmerksamkeit zu erregen. Aber bitte nicht wie ein Marktschreier mit Megafon. Denn das geht der Community gehörig auf die Nerven. Lieber ein paar dezentere Töne anschlagen, die umso mehr Gehör finden, je wertvoller die Postings für die eigene Zielgruppe sind.

Fazit

Gute Social-Media-Posts sind originell, wertvoll für die eigene Zielgruppe und dürfen auch ein bisschen Geld kosten. Dabei verstehen Social-Media-Manager sich nicht als Selbstdarsteller, sondern als Moderatoren von fremdem und eigenem Content. Wenn sie wertvolle Inhalte in den zur Marke passenden Netzwerken teilen, stehen die Chancen gut, dass ihre Posts positiv in der Community auffallen

 

// Über den Autor

Benjamin BrücknerBenjamin Brückner ist Journalist, Blogger und Gründer der Online-Plattform Freelance Start. Nach mehrjährigen Tätigkeiten in Hörfunk- und Fernsehredaktionen veröffentlichte er zwei Bücher und arbeitet unter anderem als Redakteur und Newsletter-Teamleiter bei Zielbar. Auf seinem eigenen Blog verfasst er regelmäßig Rezensionen, Lesetipps und Analysen zu gesellschaftlichen Themen. Privat interessiert Benjamin sich für Philosophie, Geschichte, Sport, digitale Entwicklungen und natürlich für kreatives Schreiben. Für den OSK-Blog schreibt der 30-Jährige als Gast-Autor über aktuelle Internettrends, die Digitalisierung und die Medienbranche.

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