Der Ruhepol im Netz

Der Chefredakteur der Zeit Online, Jochen Wegner, sprach mit t3n über den Erfolg der Zeit Online und den Versuch, Ruhe in den täglichen Nachrichtensturm zu bringen. Die Zeit versteht sich als Medium, das Informationen filtert und aufbereitet. Dieses klassische Verständnis von Journalismus zeigt sich im Geschäftsmodell der Online-Ausgabe, das auch in Zukunft nicht auf Paid Content und Abo-Modelle ausgerichtet werden soll. Als wichtige Neuerung bezeichnet Jochen Wegner aber den technischen Einschlag und die Einführung agiler Methoden im Newsroom der Zeit Online. Entwickler und Redakteure arbeiten dort sowohl inhaltlich als auch räumlich eng zusammen. Das komplette Interview ist hier nachzulesen.

Das Geschäft mit der Suche

Mit einem Jahresumsatz von 45 Milliarden Euro und einem Marktanteil von über 90 Prozent  nimmt Google eine fast unangefochtene Marktposition ein, die in Europa immer mehr Kritiker aus Politik und Wirtschaft auf den Plan ruft. Die Süddeutsche Zeitung befasst sich in einem ausführlichen Artikel mit der Macht von Googles Suchalgorithmus.

// Über OSK Weekly

Die Übersicht behalten: Mit OSK Weekly präsentieren wir einmal wöchentlich einen kompakten Überblick zu aktuellen Entwicklungen aus der Welt der Kommunikations- und Digitalbranche – mit spannenden, bemerkenswerten und wie wir finden teilenswerten Nachrichten aus den Bereichen PR, Marketing, Social Media & Co.

Recht auf Vergessen im Web?

Das  Urteil des Europäischen Gerichtshofs, das Google dazu verpflichtet, unter bestimmten Umständen Verweise auf Internetseiten mit persönlichen Daten aus der Ergebnisliste der Suchmaschine zu löschen, hat vergangene Woche für Diskussionen im Netz gesorgt. Die FAZ bezeichnet das Urteil in einem Artikel als “wegweisend” und zeigt auf, welche Konsequenzen der Beschluss haben könnte. PR-Blogger Klaus Eck dagegen stellt die These auf, dass Nutzer-Informationen im Datenüberfluss des Internets ohnehin verloren gehen würden und eine Löschung damit unnötig sei.

Digitalstrategie des Guardian

In einem Interview mit dem Bayrischen Rundfunk spricht Wolfgang Blau, Digital Strategy Director beim Guardian, über die Digitalstrategie der Zeitung. Im letzten Geschäftsjahr wurden mit der Digitalsparte rund 70 Millionen Pfund erwirtschaftet. Aber: Die britische Zeitung verdient an einem Print-Leser noch deutlich mehr als an einem Online-User. Welche Konsequenzen das hat und warum Medienhäuser ihre Denkweisen und Geschäftsmodelle langfristig ändern müssen, ist hier zu hören.

Die Zukunft gehört Pinterest

Pinterest hat sich weitere 200 Millionen Dollar Kapital von Investoren aus dem Silicon Valley gesichert. Nach Angaben der Finanznachrichtenagentur Bloomberg sei die Plattform dabei mit insgesamt 5 Milliarden US Dollar bewertet worden. Der Grund dafür liegt laut einem aktuellen Beitrag von Nymag.com-Autor Kevin Roose vor allem in der Attraktivität der Plattform für die Werbeindustrie. Pinterest-User weisen eine 10 Prozent höhere Kaufwahrscheinlichkeit auf als Nutzer anderer sozialer Netzwerke. Außerdem tendieren sie dazu, doppelt so viel Geld bei ihren Käufen auszugeben. Damit Pinterest dieses Potenzial künftig auch monetarisieren kann, startet in den USA jetzt eine Testphase mit Promoted Pins. Das Anzeigenformat, das erstmals im September 2013 präsentiert wurde, kann für Kategorien und bestimmte Suchanfragen gebucht werden und unterscheidet sich – abgesehen von dem Hinweis “Promoted Pin” – nicht von anderen Pins.

“Innovation Report” der New York Times

Netzökonom Holger Schmidt hat in einem aktuellen Beitrag die wichtigsten Erkenntnisse aus dem “Innovation Report” der New York Times zusammengefasst. Darin zeigt er, dass auch das Vorzeigeprojekt für die Digitalisierung eines Printmediums mit einer Vielzahl von Problemen zu kämpfen hat. Neben dem Bedeutungsverlust der Homepage als Einstiegsort für den Zugang zu Nachrichten zählt dazu vor allem die fehlende Personalisierung der Seiten. Noch immer werde allen Lesern die gleiche Nachrichtenauswahl vorgesetzt, wodurch die meisten Nutzer die Seite umgehend wieder verlassen. Lesenswerter Artikel über Journalismus in Zeiten des digitalen Wandels.

Live-TV von morgen?

YouTube steht offenbar kurz davor, die Spiele-Streaming-Community Twitch für eine Milliarde Dollar zu übernehmen. Ein solcher Deal scheint Sinn zu machen: YouTube dient schon jetzt für Videospieler als Plattform, auf der sie aufgenommene Game-Erlebnisse teilen und ansehen. Allein im April haben die Videos von Gamer Felix Kjellberg etwa 297 Millionen Views generiert. Twitch ist führend beim Live-Streaming von Videospielen. Laut Firmenangaben besuchen 45 Millionen Nutzer den Dienst pro Monat und 900.000 davon streamen ihre Spiele. Für Martin Weigert, Redakteur von netzwertig.com, könnte die geplante Kooperation sogar den Anfang des Live-Fernsehens von morgen darstellen.

Messaging-Apps weiter mit hohem Wachstum

Wie die neue GlobalWebIndex Studie zeigt, setzt sich der Höhenflug der Messaging-Apps weiter fort: Snapchat legte in den vergangenen sechs Monaten um 67 Prozent, der Kik Messenger um 32 Prozent und Whatsapp um 30 Prozent zu. Unterhaltungen, die vorher auf den großen sozialen Netzwerken stattfanden, verlagern sich mehr und mehr auf die Messaging-Services, was für einen leichten Rückgang der aktiven Nutzer von Facebook (-6 Prozent), Twitter (-3 Prozent) und Google+ (-1 Prozent) sorgt.

Über den Autor

Oliver Nermerich ist Kommunikationswissenschaftler und lebt im Internet. Bei OSK arbeitet er als Manager Online/Social Media und entwickelt kundenübergreifend Strategien, Auftritte und Kampagnen für das Internet und mobile Anwendungen. Auch privat dreht sich bei ihm alles um die digitale Welt: Er gehört zum Autorenteam des Lifestyle-Blogs Whudat.de und betreibt mit Freunden das Rolling-Magazin "Be-Mag". Sein Smartphone gibt er nur aus der Hand, wenn er auf sein Board steigt und an der Algarve die nächste Welle surft. Für das OSK Blog spürt er die neuesten Trends und Entwicklungen im Netz auf und spricht mit Meinungsmachern und Digital Influencern.

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