Liebe Newsletter-Abonnenten,

die Debatte um Adblocker geht weiter. Während viele User Werbung weiterhin durch die Programme ausblenden lassen, suchen Publisher nach Lösungsansätzen. Bild.de entschied sich jetzt für eine ungewöhnliche Strategie.

Seit Kurzem werden Nutzern, die einen Adblocker aktiviert haben, keine Inhalte mehr auf Bild.de angezeigt. Damit sollen Leser dazu gebracht werden, ihre Adblocker auszuschalten. „Bild“ geht damit einen konsequenten Weg: Wer weiter in den Genuss kostenloser Inhalte kommen will, muss sich mit Werbung abfinden. Wer aber nicht zahlen und auch keine Werbung sehen will, bleibt von den Angeboten auf Bild.de ausgeschlossen. Auf Meedia kritisierte Bild.de-Chefredakteur Julian Reichelt die Betreiber von Adblockern scharf. „Wir lassen uns unseren Journalismus nicht von Schutzgelderpressern kaputtschießen“, so Reichelt. Er erklärt, dass guter Journalismus eben teuer sei.

Die Aktion ist durchaus umstritten. Die einen befürworten, dass endlich mal ein „Big Player“ mit der Faust auf den Tisch haut, die anderen kritisieren, dass man dem Leser die Pistole nicht auf die Brust setzen darf. Ob die Entscheidung der Bild Erfolg haben wird, wird sich erst noch zeigen. Ein Risiko birgt sie allemal, im schlimmsten Fall drohen massive Traffic-Einbrüche. Was durch diese Entwicklung aber wieder deutlich wird: Der Bedarf an neuen Content-Formaten, die den Medienunternehmen Einnahmen sichern und den Leser überzeugen, steigt. Nicht jeder User wird sich ad hoc überzeugen lassen, für Online-Inhalte die Brieftasche zu öffnen. Wie die Werbeindustrie auf den Adblocker-Boom reagiert, ist eines der Themen unseres Newsletters.

NATIONAL

Xing startet Content-Portal “Klartext”

Das Business-Netzwerk Xing geht den nächsten Schritt seiner Content-Offensive. „Klartext“ soll ein Forum für Meinung, Analyse und die Einordnung aktueller Ereignisse und Themen bieten. Herausgeber ist der frühere „WirtschaftsWoche“-Chefredakteur Roland Tichy. Experten und bekannte Persönlichkeiten beziehen Stellung zu aktuellen und kontroversen Themen rund um Wirtschaft und Beruf. Mitglieder haben nicht nur die Möglichkeit, diese Meinungsbeiträge zu kommentieren und zu diskutieren, sondern können auch selbst Artikel veröffentlichen. Moderiert werden die Debatten von einem siebenköpfigen Redaktionsteam. Ob das Konzept ein Erfolg wird und auch über das Netzwerk hinausstrahlen wird, hängt davon ab, ob es genügend Klartext geben wird, so Herausgeber Roland Tichy in seinem Artikel auf MEEDIA.

Werbeindustrie reagiert auf Adblocker-Boom

Das Interesse an Adblockern wächst – dabei ist Online-Werbung eine essenzielle Einnahmequelle und wichtig für die Zukunft des offenen Web, weil Werbeanzeigen den kostenlosen Zugang zu Informationen und Nachrichten erst ermöglichen. Wie die Netzpiloten berichten, scheint die Werbeindustrie auf den Adblocker-Hype zu reagieren: Der Chef des Interactive Advertising Bureau (IAB), eine Lobby-Organisation der Online-Werbeindustrie, gestand kürzlich ein, dass Werbeanzeigen häufig auf Kosten der Nutzer entwickelt würden. Die ständige Optimierung von digitaler Reklame in puncto Automatisierung und Targeting würde ihre Akkus belasten, Webseiten langsamer machen und die User Experience schädigen. Das IAB will deswegen künftig alternative Standards für Online-Werbung etablieren.

Forbes listet die bestbezahlten YouTuber der Welt

Das Forbes Magazine hat erstmals eine Liste mit den finanziell erfolgreichsten YouTube-Stars erstellt. Die in der Forbes-Liste angegebenen Einnahmen sind Schätzungen des Magazins, die sich laut t3n.de auf die Daten von Nielsen und der IMDb sowie auf Interviews mit den Stars und ihren Managern stützen. Ganz oben auf der Liste steht der Schwede Felix Kjellberg mit einem Jahreseinkommen von 12 Millionen US-Dollar. Der 25-Jährige hat sich mit „Let’s-Play“-Videos eine rund 40 Millionen starke YouTube-Community aufgebaut.

// Über OSK Weekly

Die Übersicht behalten: Mit OSK Weekly präsentieren wir einmal wöchentlich einen kompakten Überblick zu aktuellen Entwicklungen aus der Welt der Kommunikations- und Digitalbranche – mit spannenden, bemerkenswerten und wie wir finden teilenswerten Nachrichten aus den Bereichen PR, Marketing, Social Media & Co.

INTERNATIONAL

Understanding Snapchat’s Success

Snapchat has more than 100 million daily users. In only 15 months, the app has transformed from a photo-based messaging app into an obsession of the media and advertising industry, but it is still misunderstood even by media partners. This is actually not surprising, since nobody can precisely explain why Snapchat is so popular – it works in contradicting ways: Snapchat disrupts the traditional media landscape but embraces its most established formulas at the same time. The FastCompany explains in a long read what everyone is missing about Snapchat and shows the major contradictions in the way the app works and what this means for the other players on the market.

Why Facebook Is Pulling You Inside Its App

Facebook is trying to keep its users inside its app by replicating features from other apps and pulling content like live videos and news articles onto its platform. TechCrunch takes a look at Facebook’s strategy and shows the features which are supposed to prevent users from leaving the platform. One example is the picture-in-picture feature allowing users to shrink a video down and stick it on the side of the screen while browsing the news feed.

The Ultimate Guide to Get More Instagram Followers

Forrester Research recently named Instagram the “king of social engagement”, as top brands are seeing a per-follower interaction rate of 2.3 percent. The interaction rate surpasses the rate that these brands realize on Facebook (0.2 percent) and Twitter (0.02 percent) by far, as Hootsuite explains. With these high engagement rates and more than 400 million active monthly users it is not surprising that Instagram has a high priority for brands in the social media platform mix. Yet, to reach your followers with the intention to interact with them is not always easy. Hootsuite sums up important tactics for gaining more followers on Instagram.

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Über den Autor

Carsten Christian ist studierter Journalist und Kommunikationswissenschaftler, seinen Master-Abschluss hat er an der Uni Hamburg gemacht. Bevor er zur Agentur kam, war der Digital Native mehr als zwei Jahre für die Online- und Print-Ausgabe der Ruhr Nachrichten im Einsatz. Bei OSK arbeitet er als Team Lead Digital Content, auf dem Agentur-Blog schreibt Carsten über den Medienwandel und Trends im Bereich Digital-Kommunikation. Privat verfolgt er Neuigkeiten in der Videospiel- und Gaming-Szene und greift auch selbst zu Maus und Gamepad.

Dieser Artikel wurde vor mehr als einem Jahr veröffentlicht. Sein Inhalt ist möglicherweise nicht mehr aktuell.