osk_weekly_article_overview-Künstliche Intelligenz

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Liebe Leserinnen und Leser,

die Meldung war hochinteressant, echtes Erstaunen rief sie nicht hervor: In den USA besiegte das KI-System Libratus vier professionelle Pokerspieler. Wir haben uns schnell daran gewöhnt, dass künstliche Intelligenz einer der ganz großen Trends unserer Zeit ist und unser Leben nachhaltig verändern wird. Das gilt für wichtige Wirtschaftsbereiche wie die Industrieproduktion, die Medizin oder die Automobilbranche genauso wie für private Haushalte. Auch die Kommunikationsbranche setzt zunehmend auf künstliche Intelligenz. Daher geben wir diese Woche einen Einblick in das Thema KI.

Viel Spaß beim Lesen!

2018 werden laut Studie 60 Prozent der Unternehmen KI nutzen

Der Markt für künstliche Intelligenz floriert. Neben den IT-Giganten wie Google und Apple investiert, forscht und entwickelt auch eine wachsende Anzahl an Start-ups rund um die Technologie. Laut einer Narrative-Science-Umfrage, an der knapp 250 Unternehmen teilnahmen, haben im vergangenen Jahr bereits 38 Prozent der befragten Firmen künstliche Intelligenz eingesetzt. 2018 sollen es bereits über 60 Prozent sein.

Wie Netflix und Co. KI für das Optimieren von Kunden-Empfehlungen nutzen

Econsultancy-Autor Ben Davis hat Anwendungsbeispiele und Studien gesammelt, die die Bedeutung und die Verwendung von KI im Marketing verdeutlichen. Dazu zählt unter anderem die Optimierung von Empfehlungen. Durch intelligente Algorithmen kann beispielsweise Netflix seinen Usern deren Lieblingsserien vorschlagen. Das Sportlabel Under Amour nutzt die Technologie von IBM, um seinen Kunden per App den idealen Trainingsplan zu kreieren.

Erst durch menschliche Emotionen wird der Bot zum optimalen Marketing-Tool

Neue Technologien können die Beziehung zwischen Marke und Konsument stärken, ist sich MarketingTech-Autor Dom Duhig sicher. Vor allem die Messenger-Apps würden für die Kommunikation mit Marken an Bedeutung gewinnen. Während sich in China die Nachrichten-App WeChat bereits als Hauptkommunikationskanal durchgesetzt habe, plane Facebook ebenfalls, den Messenger als „Eckpfeiler unserer Online-Persönlichkeit” zu etablieren. Seitdem Messenger offene Plattformen sind, wurden im letzten Jahr rund 34.000 Bots entwickelt. Duhig befürchtet jedoch, dass diese noch nicht ausgereift sind. Er warnt davor, den bis dato „einfältigen“ Bots gänzlich die Verantwortung zu überlassen. Denn in bestimmten Situationen wünsche sich der Kunden trotz allem eine menschliche Interaktion. „Die besten Bots werden die sein, zu denen wir eine emotionale Bindung herstellen können, die uns lachen und weinen lassen“, glaubt Duhig.

Künstliche Intelligenz als Wegweiser in Sachen Gesundheit und Umweltschutz

Bis zum Jahr 2022 führt kein Weg an der künstlichen Intelligenz vorbei, heißt es im Beitrag von Autorin Eva Lopez auf Welt.de. Vor allem in den Bereichen Medizin oder Umwelt stünden durch KI tiefgreifende Entwicklungen bevor. Lopez bezieht sich auf die Zukunftsstudie des amerikanischen IT-Giganten IBM. Beispielsweise könnten laut der Studie bald kognitive Systeme anhand von Mustern in der gesprochenen und geschriebenen Sprache den Gesundheitszustand eines Menschen analysieren und Krankheiten frühzeitig erkennen. Auch Schadstoffe und Emissionen könnten zukünftig in Echtzeit von intelligenten Sensoren identifiziert werden. Ob die Vorhersagen so eintreffen, bleibe abzuwarten. Die Forschungsergebnisse der Vergangenheit hätten aber gezeigt, dass IBM eine zuverlässige Quelle für Trends sei, meint Lopez.

Deep Learning statt Algorithmen: So entsteht künstliche Intelligenz

Wie künstliche Intelligenz alltägliche Dinge schlauer und unser Leben einfacher macht, erklärt Chefredakteur Frank Schmiechen in seinem Beitrag auf Gründerszene.de. Den Systemen wird eine der wichtigsten menschlichen Eigenschaften, das Lernen, antrainiert. Dadurch erhalten sie ihre Intelligenz, die weit über die Regeln von Algorithmen hinausgeht. Durch das „Deep Learning“ sind Computersysteme in der Lage, in Informationen Muster zu erkennen, diese zu klassifizieren und schließlich die entsprechenden Entscheidungen zu treffen – genauso, wie es der Mensch ständig tut. Der große Unterschied: Künstliche Intelligenz ist eine „gefühllose Spezialistin“, die sich auf eine Aufgabe konzentriert, während das menschliche Gehirn eine „Universalmaschine“ und untrennbar mit Gefühlen verknüpft ist. Um mit künstlichen Intelligenzen auszukommen, müsse man ihnen menschliche Werte wie Rücksichtnahme und Mitgefühl beibringen, sagt Schmiechen.

Das Vertrauen in künstliche Intelligenz stärken

Sind Marketer bereit für künstliche Intelligenz? Mit dieser Frage hat sich Marketing-Expertin Barb Mosher Zinck beschäftigt. Eine aktuelle Studie des Tech-Anbieters Demandbase besagt, dass 80 Prozent der Marketing-Verantwortlichen davon ausgehen, dass KI die Branche bis 2020 transformieren wird. Derzeit würden aber erst 10 Prozent die neue Technologie für ihre tägliche Arbeit nutzen. Entscheidend sei ein KI-Training, um das Vertrauen zu stärken und den Umgang mit intelligenten Systemen zu verbessern.

23 Prinzipien sollen den „Aufstand der Maschinen“ verhindern

Künstliche Intelligenz könne uns auch gefährlich werden, warnen einzelne Experten schon seit Jahren. Um den „Aufstand der Maschinen“ zu verhindern, haben KI-Forscher nun gemeinsam mit Silicon-Valley-Größen 23 Regeln für den Umgang mit KI festgelegt – die „Asilomar AI Principles“. Die Organisation Future of Life Institute stellte diese auf der 2017 Asilomar Conference vor. Die Regeln adressieren vor allem die Themen KI-Forschung, Ethik und Werte sowie mögliche Langzeitfolgen. Eine Leitlinie beschreibt beispielsweise, dass nur künstliche Intelligenzen entwickelt werden sollen, die „mit Prinzipien wie Menschenwürde, Freiheit und kulturelle Vielfalt kompatibel“ sind. Die Regeln besagen zudem, dass die gesellschaftlichen und ökonomischen Errungenschaften durch KI allen Menschen zu Gute kommen sollen.

Die Übersicht behalten: Mit OSK Weekly präsentieren wir einmal wöchentlich einen kompakten Überblick zu aktuellen Entwicklungen aus der Welt der Kommunikations- und Digitalbranche – mit spannenden, bemerkenswerten und wie wir finden teilenswerten Nachrichten aus den Bereichen PR, Marketing, Social Media & Co.

Über den Autor

Carsten Christian ist studierter Journalist und Kommunikationswissenschaftler, seinen Master-Abschluss hat er an der Uni Hamburg gemacht. Bevor er zur Agentur kam, war der Digital Native mehr als zwei Jahre für die Online- und Print-Ausgabe der Ruhr Nachrichten im Einsatz. Bei OSK arbeitet er als Team Lead Digital Content, auf dem Agentur-Blog schreibt Carsten über den Medienwandel und Trends im Bereich Digital-Kommunikation. Privat verfolgt er Neuigkeiten in der Videospiel- und Gaming-Szene und greift auch selbst zu Maus und Gamepad.

Dieser Artikel wurde vor mehr als einem Jahr veröffentlicht. Sein Inhalt ist möglicherweise nicht mehr aktuell.